Friday 10 October 2014

Japan – Land voller Gegensätze

Jahrhunderte alte Tradition und eine atemberaubende Natur treffen in Japan auf Hightech und eine Vielzahl an Kuriositäten und machen Japan zu einem der schönsten und abwechslungsreichsten Reiseziele der Welt. Die Japaner zu verstehen, fällt uns Gaijins sehr schwer und nur wer einmal das einzigartige Flair Japans, den allgegenwärtigen Stolz und die überschäumende Höflichkeit der Japaner am eigenen Leib erfahren durfte, kann annähernd erahnen, welch bewegte Geschichte und Tradition diesen Inselstaat prägen.
Japan: Fremde Kultur by Marc VeraartCopyright: Marc Veraart
Die Metropole Tokyo wird für die meisten Japantouristen mit Sicherheit den erste Anlaufpunkt darstellen. Sobald man den futuristisch anmutenden Flughafen verlassen hat, findet man sich in einem Gewimmel aus Millionen von Menschen und in einem Meer aus bunten, überaus grellen Neonlichtern wieder. Doch bietet Japan selbstverständlich weit mehr als diese Metropole.
Wer es einrichten kann, sollte unbedingt zur Zeit der Kirschblüte nach Japan reisen und sich dem bunten Treiben der Kirschblütenfeste (Hanami) von April bis Mai hingeben, die im ganzen Land gefeiert werden. Des Weiteren ist es absolut zu empfehlen, dem Mount Fuji einen Besuch abzustatten und die Seele bei einer umfangreichen Tempeltour in Japans spirituellem Zentrum Kyoto zu erquicken. Jene Japantouristen, die an der alten Samuraikultur interessiert sind, haben vielerorts die Möglichkeit, sich auf die Spuren der legendären Kriegerkaste des feudalen Japan zu begeben und auf der Insel Kyushu “The Last Samurai” zu besuchen.
Japan: Hanami by JoshBerglund19Copyright: JoshBerglund19
Tokyo – der geordnete Ameisenhaufen
Es steht außer Zweifel, dass das rege Treiben Tokyos, die schrille Mode, die allgegenwärtige Werbung und die für unsere Ohren befremdliche Pop-Musik den westlichen Touristen schnell überfordern kann. Doch wer einfach einmal die Position des Beobachters einnimmt, wird sehr schnell bemerken, dass sich im Gewimmel der Metropole eine klare Ordnung abzeichnet.
Die 35 Millionen Japaner, die im Großgebiet Tokyo leben, erweisen sich überaus höflich, fast schon als “überhöflich”. Dies wird jedem Touristen klar, sobald er beispielsweise eines der großen Kaufhäuser Tokyos betritt. Die Angestellten scheinen sich schon fast an Höflichkeit zu überschlagen und nach unzähligen Verbeugungen sind die Verkäufer stets bemüht, den Kunden in vollem Umfang zufriedenzustellen. Nicht umsonst wird Japan als DAS Dienstleistungsland schlechthin bezeichnet.
Japan: Tokyo by Doronko
Copyright: Doronko
Diese Höflichkeit der Japaner bezieht sich jedoch nicht nur auf Ladengeschäfte, Hotels und Restaurants, auch auf der Straße wird trotz des unübersichtlichen Gewimmels Rücksicht aufeinander genommen. Wer sich in Tokyo dem Nachtleben hingeben möchte, kommt um das Vergnügungsviertel Roppongi (bedeutet übersetzet so viel wie „sechs Bäume“) nicht herum. In diesem Stadtviertel findet der Tourist eine Vielzahl an Restaurants und Clubs und natürlich, wie nicht anders erwartet, auch zahllose Karaoke-Bars.
Japan gilt allgemein als sehr teures Reiseland, doch die Erfahrung hat gezeigt, dass man in Tokyo, wie auch im ganzen Land, für jedes Budget eine ideale Übernachtungsmöglichkeit findet. Man muss jedoch die eigenen Ansprüche teilweise zuhause lassen und sich mit sehr kleinen Hotelzimmern abfinden. An kulinarischen Köstlichkeiten fehlt es in Tokyo im Gegensatz zur allgemeinen Meinung grundsätzlich nicht und wer es richtig scharf mag, sollte auf jeden Fall einmal die Spezialität Wasabi bestellen. Aber Vorsicht! Scharf bedeutet in Japan wirklich scharf!
Japan: Kyoto by goto_Copyright: goto_
Kyoto – das spirituelle und kulturelle Zentrum Japans
Lassen wir nun den Troubel der Metropole Tokyo hinter uns und tauchen in die tief verwurzelte Spiritualität und Kultur Japans ein. Auf der asiatischen Insel haben sich über die Jahrhunderte vor allem zwei religiöse Richtungen etabliert – Shinto und der Buddhismus. Die beiden Religionen sind für die Japaner untrennbar miteinander verflochten und werden nicht nur an bestimmten Feiertagen und an bestimmten Orten praktiziert, sondern stellen einen ungemein wichtigen Aspekt des japanischen Alltags dar. Während sich der Buddhismus auch hierzulande eines hohen Bekanntheitsgrades erfreut, ist der Shinto-Glaube für uns westliche Menschen nahezu unergründlich.
Kyotogilt seit vielen Jahrhunderten als spirituelles Zentrum Japans und kann von Tokyo aus ohne Probleme mit dem Zug erreicht werden. Daher ist jedem Japantouristen ist ein Besuch dieser geschichtsträchtigen Stadt unbedingt anzuraten. Tatsächlich finden sich in dieser Stadt über 1500 buddhistischen Tempeln und an die 400 Shinto-Schreine. Nicht zuletzt deshalb daher stellt Kyoto nicht nur eine kulturelle Touristenattraktion, sondern auch einen wichtigen Pilgerort für die japanische Bevölkerung dar.
Die atemberaubendsten Sehenswürdigkeiten und Tempel finden sich aufgeteilt in den nördlichen, östlichen und westlichen Stadteilen und in den umliegenden Bergen. Vielerorts bieten sich Möglichkeiten, eine umfangreiche geführte Sightseeingtour zu buchen, wodurch dem Japantouristen die Geschichte, Kultur und auch Spiritualität der Japaner sehr schön nahegebracht wird. So kann der Tourist an vielen Ecken an einer traditionellen Tee-Zeremonie teilzunehmen oder auch ein für Westler etwas skurril anmutendes Kabuki-Theaterstück anzuschauen.
Japan: Tempel by Marc VeraartCopyright: Marc Veraart
Auch eine vielfältige Natur wartet auf Japanreisende
Aber auch die Fauna und Flora Japans hat einiges zu bieten. Die Hauptinsel Japan besteht zu 66% aus bewaldetem Gebirge und bietet die Möglichkeit, für entspannte und idyllische Ausflüge, Naturführungen und Wanderungen. Die japanische Flora weist je nach Region sehr unterschiedliche Pflanzengattung auf, wie beispielsweise den allgemein bekannten Bambus, die japanische Rotkiefer und auch die Scheinzypresse. Auf der Insel Hokkaido ist der Braunbär einheimisch und wer den asiatischen Schwarzbären in seiner natürlichen Umgebung beobachten möchte, der sollte eine Führung in die bewaldeten Bergregionen der Hauptinsel Honshu anstreben.
Touristen, die es subtropisch mögen, kommen um die Insel Okinawa nicht herum. Auf dieser Insel entstand übrigens die weltbekannte Kampfkunst Karate, die heute in allen Städten Japans in unterschiedlichen Stilen gelehrt wird. Um eines kommt grundsätzlich kein Japantourist herum: der Besuch des heiligen und zeitgleich höchsten Berges Japans – der Fujiyama. Der Fuji liegt ca. 100 km westlich von Tokyo. Ausflüge zum heiligen Berg und sitz der Shinto-Götter können von vielerorts gebucht werden.
Japan: Fuji by Nguyen Vu HungCopyright: Nguyen Vu Hung
Ein ideales Land für ein individuelles Urlaubserlebnis
Japan bietet so viele Sehenswürdigkeiten und auch Möglichkeiten für Individualreisen, sodass jeder Besucher des Landes seine Reise entsprechend seiner Vorstellung gestalten kann. Wer Großstädte mag, wird Tokyo lieben. Wer es ländlich mag, wird die Berge lieben. Wer das Meer liebt, wird den Sunayama Beach und den Shirahama Beach nie vergessen. Wer es geschichtsträchtig und kulturell mag, wird von Kyoto sicherlich in den Bann gezogen. Doch auch bei einer Tour durch das Land und bei einem Inselhopping fernab von jeglichen Touristikballungsräumen, werden dem Reisenden unglaubliche Eindrücke geboten. Außerdem erwartet einen kleine idyllische Bergdörfer, in denen die Zeit vor Jahrhunderten stehen geblieben zu sein scheint und eine Bevölkerung, die stets ein Lächeln und eine tiefe Verbeugung übrig hat und die zudem überall ungemein hilfsbereit ist.

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